Am 11. Oktober fand die erste Whisky Live Veranstaltung im Congress Center Hamburg statt. Kirsch Import, ein norddeutscher Importeur und Distributor
hat dieses global gefeierte Genussevent nach Hamburg geholt.
Wer dort teilgenommen hat ist auf seine Kosten gekommen. Der Preis von ca. 70 € ist vielleicht auf den ersten Eindruck etwas hoch aber die Leistung und das vielfältige Angebot haben das allemal wett gemacht.
Mein persönliches Highlight war die Anwesenheit von Master Destiller Billy Walker am Stand von Glenallachie. Es macht schon einen mächtigen Eindruck, wenn man dieser Whisky Legende persönlich begegnet. War natürlich auch verkaufsfördernd denn der gute Billy hat auch die gekauften Flaschen eigenhändig signiert und stand auch für ein Selfie zur Verfügung.
Weitere Höhepunkte waren für mich ein von Signatory abgefüllter 17jähriger Blair Athol der eine besondere Komplexität aufweisen konnte. Auch die englische Destille Cotswolds hatte, obwohl sie noch nicht so lange auf dem Markt ist, einige sehr schöne, in Sherryfässern gereifte, junge Whiskys im Angebot.
Eine große Überaschung war, dass der Elefantendung Whisky Ondjaba aus Namibia auf einem Stand des Erzeugerweinguts zur Verkostung angeboten wurden. Auch der hatte seine absolute Berechtigung.
Mein Urteil zur Whisky live: Ich wurde berührt und abgeholt.
Whisky und Lebensmittel
Auf dem letzten Online-Stammtisch hatten wir das Thema "Whisky und Lebensmittel".
Der Klassiker dabei ist ganz eindeutig mit Abstand "Whisky / Cola" mit oder ohne Eis. Es gibt aber wesentlich mehr Kombinationen. Grundsätzlich geht Whisky immer mit Schokolade. Eher aber Zartbitterschokolade. Dann gibt es bei einigen rauchigen Abfüllungen eine ideale Kombination mit Fisch oder Meeresfrüchten. Auch eine Komposition mit Früchten aller Art oder mit Käse ist nicht zu verachten.
Man muss nur die richtige Harmonie finden. und das kann ein langer, genussvoller weg werden.
Ein paar kleine Vorscläge, die wir im Rahmen des Online Stammtisches am 4. August gefunden haben.
Die wunderbare Speysideabfüllung des 12-jährigen Cragganmore führte zu einer Harmonie im Mund entweder mit der Edelzartbitter von EDEKA mit einem 72%igen Kakaoanteil oder mit der Mandel-Orange von J.D. GOOSS (gibts bei Lidel) mit 56% Kakao. Der Genuss entsteht, wenn der Whisky mit einer der beiden Schokoladen im Mundraum vereint wird.
Ein ähnliches Geschmackserlebnis ergibt sich wenn die PERU von J.D.GROSS mit 60 % Kakaoanteil (auch bei Lidel) zusammen mit einem 14-jährigen Oban oder mit einem sehr jungen Nc' Nean Organic genossen wird.
Auch eine reife Physalisfrucht kommt gut mit einem Schluck Glenfarclas.
So gibt es viele kombinationen. Man muss sie nur finden. Zu diesem Thema werde ich am 6. Oktober ein Tasting veranstalten mit frischen Austern, schottischen Lachs und mit Blauschimmelkäse. Dazu natürlich die passenden Abfüllungen.
Die Destille ganz in unserer Nähe
Die Fahrtzeit beläuft sich ungefähr auf eine Stunde. Dann erreicht man die Destille FARO. Sie befindet sich im Kreis "Herzogtum Lauenburg" im kleinen Örtchen Schretstaken.
Der Name "FARO" ist die Zusammensetzung der Anfangsbuchstaben aus Vor- und Nachname des Inhabers, Fabian Rohrwasser.
Seit 2019 besteht die FARO - Destille in Schretstaken und produziert Whisky mit Komponenten und Zutaten aus der lokalen Region. Aber der erste FARO-Whisky wird noch ein wenig auf sich warten müssen. Vielleicht wird es 2025 erste Abfüllungen geben. Aber das weis man bei Naturprodukten wie Whisky nie ganz genau. Es benötigt dazu viel Erfahrung und immer wieder probieren.
Wer nicht solange warten möchte, kann im FARO-Shop einen Single Malt mit dem Namen "Feingeist" erwerben. Dieser Malt wird von Fabian Rohrwasser auf Gut Basthorst in einer kleinen Destille gebrannt, gelagert und abgefüllt. Aber wie alle deutschen Whiskys nicht ganz so günstig.
Diesem "Feingeist" sollte man viel Zeit geben im Tumbler oder im Glas um ein breites Aromenspektrum genießen zu können.
Freuen wir uns auf den ersten FARO-Whisky
Wann welchen Whisky?
Die nördlichste Destille der Welt!
Im Rahmen meines Urlaubs, ich habe eine Reise mit dem Wohnmobil zum Nordkap unternommen, stand auch auf meiner Liste der Besuch der Aurora-Destille in Norwegen.
In Aaeoeybuktneset 44, Lyngseidet , zwischen Nordkap und Lofoten liegt diese ganz junge Brennerei. Ca. dreißig Kilometer abseits von unserer Reiserute lag das Gebäude. Erreichbar über eine drittklassige Straße.
Gläser
Am Anfang war der Tumbler. Mit seiner klassischen Form, zylindrisch, nach oben hin etwas mehr geöffnet, hatte er jahrzehntelang seine Gültigkeit. Es war schnell möglich, das Glas auch alkoholisiert mit der Flasche, mit Eis oder mit einer Mischflüssigkeit zu befüllen.
Ein Aroma konnte sich zwar entwickeln, verflog aber leicht durch die sich nach oben erweiternde Glasöffnung. Die Nase hatte kaum eine Chance das herrliche Aroma zu genießen. Aber im Vordergrund standen damals der Geschmack und der Alkoholgenuss.
Im Verlauf der Geschichte waren Whiskyliebhaber immer mal wieder gezwungen auf andere Gläsertypen, als den Tumbler, auszuweichen. So manches Mal waren es kleine Wein-, Grappa- oder Sherrygläser. Zwangsweise wurde damals festgestellt, dass die Aromenentwicklung in diesen Gläsern um ein Vielfaches größer war, als die herkömmlichen Tumbler der Nase zukommen ließen.
Da es diese Gläser für die entsprechenden Getränke aber schon gab und mit dem traditionsgemäßen Tumbler, dieser Genuss kaum möglich war, musste ein neues spezielles Whiskyglas her.
Das Nosingglas wurde geboren.
Foto: Autor
Mit diesem Glas wurde eine neue Phase des Whiskygenusses eingeläutet. Whisky wurde nicht mehr „nur getrunken“, sonder ähnlich wie ein Cognac vielfältig genossen. Das aufeinanderfolgende Genießen von Aroma, Geschmack und Nachklang (Whiskytasting) erfreute sich immer größerer Beliebtheit und ist immer noch auf dem Vormarsch.
Whiskytasting setzt sich heute beim Einsatz eines Nosingglases aus 40% Nose (Aroma), 40 % Taste (Geschmack) und 20% Finnish (Nachklang) zusammen.
Da die Entwicklung auch bei der Herstellung von Trinkgläsern nicht stehengeblieben ist, kam es zur Hochzeit mit dem klassischen Tumbler und dem Nosingglas. Es entstand, ich nenne es mal Nosing-Tumbler. Hilfestellung bei dieser Kreation leistete der gute alte Cognacschwenker. Der würde auch den gleichen Genuss bieten aber es gab ihn schon und er ist cognactypisch. Zum Whisky gehört nun mal der Tumbler.Es wird sicherlich noch einige Zeit vergehen bis der neue Glastyp die Akzeptanz erhält wie einst das Nosingglas.
Trinken wir das Beste daraus!
Fotos: Autor
Slainthe mhath
Rezepte
















